Die Filmreihe Cinema Ost – Osteuropa im Spiegel des Films löst in diesem Jahr die seit 2009 stattfindenden Russischen Filmtage ab und richtet ihren Fokus auf die Filmkulturen der heute souveränen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion. Es sind sechs Filme aus der Ukraine, Georgien, Lettland und Russland zu sehen.
Für die osteuropäischen Länder waren die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts eine Zeit dramatischer Umbrüche. Diese Veränderungen prägen die Gesellschaften bis in die Gegenwart und bilden unter dem Motto „Um-Brüche“ den roten Faden der Filmauswahl für Cinema Ost.
Alle Filme werden im Schloßtheater (Melcherstraße 81, 48147 Münster) im Original mit deutschen Untertiteln gezeigt („January“ mit englischen Untertiteln).
03.März, 17 Uhr. Den Eröffnungsfilm bietet „Schere, Stein, Granate“. Ein Nostalgischer Coming-of-Age Film aus der Ukraine, mitten im Umbruch der post-sowjetischen 1990er Jahre von Iryna Tsilyl. Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Online-Filmgespräch mit Hauptdarsteller Vladyslav Baliuk statt.
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06. März, 17 Uhr. In „Amsel im Brombeerstrauch“ bricht die überzeugte Junggesellin Etero mit den patriarchalischen Vorstellungen in ihrem Dorf und findet mit fast 50 Jahren ihren eigenen Weg zum Glück. Der Film von Elene Naveriani gewann den Hauptpreis beim renommierten Sarajevo Film Festival.
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08. März, 20 Uhr. „Empire V“ erzählt eine fantastische Vampir-Liebesgeschichte als bissige Satire auf Russlands Machtelite – mit dem widerständigen Rap-Star Oxxxymoron und vom russischen Kulturministerium verboten. Der Film Ginzburg wurde in den USA produziert und darf in Russland bis heute nicht gezeigt werden. Anschließend an die Vorstellung wird ein Filmgespräch mit Regisseur Victor Ginzburg durchgeführt.
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10. März, 19 Uhr. In „January“ gerät die Welt des neunzehnjährigen aufstrebenden Kameramanns Jazis ins Chaos, als er in die friedlichen Proteste des Volkes gegen die versuchte Machtübernahme durch die Sowjetarmee in seinem Land hineingezogen wird. Viesturs Kairišs Film war 2023 als lettischer Beitrag für die Oscars nominiert.
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13. März, 19 Uhr. Der ukrainische Film „Babyn Jar. Kontext“ ist mehr als ein Bruch. Er dokumentiert das unvorstellbar unmenschliche Massaker der deutschen „Sicherheitspolizei“ an der jüdischen Bevölkerung. Regisseur Sergei Loznitsa gelingt es, die komplexen Ereignisse rund um das Verbrechen in den Jahren 1941 bis 1943 zu durchdringen.
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17 März, 19 Uhr. Mit der georgischen Stalin-Satire „Die Reue“ aus dem Jahr 1984 ist zum Abschluss von Cinema Ost ein Film zu sehen, der die seinerzeit kommenden Umbrüche der Perestroika vorahnen ließ und zu einer Neubewertung der Vergangenheit herausforderte. Der Film von Tengis Abuladse konnte erst 1987 international gezeigt werden und gilt heute als einer der Wegbereiter grundlegender gesellschaftlicher Veränderungen in der Sowjetunion.
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