Wild Wild Westfalen

Hinter „Wild Wild Westfalen“ verbirgt sich ein Kurzfilm, der den Abbau des Minerals Strontianit im Westfalen des 19. Jahrhunderts betrachtet – und das in Form eines Westerns auf Plattdeutsch.

Auf Grundlage des plattdeutschen Romans „De Strunz“ aus dem Jahr 1902 thematisiert der Kurzfilm-Western, der im Münsterland des ausgehenden 19. Jahrhunderts spielt, den Abbau des Minerals Strontianit, das in den 1870er Jahren auch in Teilen Westfalens goldrauschartige Zustände auslöste. Produziert wurde der Kurzfilm von dem Filmkollektiv „wenndienaturnichwill“ in Koproduktion mit dem LWL-Medienzentrum für Westfalen. Nach mehreren öffentlichen Vorführungen ist der westfälische Western nun auf dem YouTube-Kanal „Westfalen im Film“ zu sehen (s.u.).

Produktion:
wenndienaturnichwill
Der Kurzfilm wurde im Rahmen der Westfalen Connection auf dem Filmfestival Münster 2023 gezeigt.

Den Rahmen der Handlung bildet der Strontianit-Rausch, der Ende des 19. Jahrhunderts kurzzeitig für einen wirtschaftlichen Aufschwung in der Region sorgte. Das weiße Mineral kam bei der Gewinnung von Zucker aus Melasse zum Einsatz, der zu dieser Zeit längst nicht für alle Bevölkerungsschichten erschwinglich war. Im Münsterland bildeten sich daher zahlreiche kleine bis mittelgroße Gruben, die Strontianit förderten und verkauften. Dieser „Boom“ hielt aber nicht lange an, da sich schon wenig später andere Verfahren der Zuckergewinnung durchsetzten. So endete der Strontianit-Rausch nach etwa zehn Jahren wieder.