Filmvorführungen im Westfälischen Kunstverein
In den 1980er Jahren trägt Peggy Ahwesh (geb. 1954, USA) ihre Super8-Kamera überallhin mit. Mit ihrem analytischen Blick für Gesten und Verhaltensweisen entwickelt sie „mikrokulturelle Studien“ zu ihren Freund:innen und Familie, die eine Alternative zum konventionellen Filmemachen bieten und das Kontrollierte, vermeintlich Objektive und Vorhersehbare in Frage stellen. Ahwesh betritt einen Raum, der sich dem oftmals Übersehenen und Marginalisierten widmet und dem Alltäglichen Bedeutung zuspricht. Was gilt vor der Kamera als authentisch, was nicht?
Ahweshs Arbeit konzentriert sich oft auf Individuen in kleinen, intimen Räumen – Orte, an denen Menschen performen, experimentieren und improvisieren und dabei verschiedene Facetten ihres Selbst in Beziehung zu anderen offenbaren. Die Filme werfen Fragen darüber auf, was es bedeutet, jemanden als Freund:in zu betrachten, mit ihr:ihm durch das Objektiv einer Kamera eine Beziehung aufzubauen. In welcher Weise treten wir mit Freund:innen anders in Kontakt als mit Fremden? Was bringt uns zusammen und was hält uns verbunden? Und wie lässt sich etwas so Flüchtiges und Immaterielles wie Intimität filmisch einfangen?
The Pittsburgh Trilogy veranschaulicht diesen Ansatz und zeigt intime Porträts ihrer Freund:innen Roger, Claudelle und Margie, gefilmt in ihrer Wohnung in Pittsburgh. Die Trilogie umfasst Verite Opera, Paranormal Intelligence und Nostalgia for Paradise.
Die mehrtägige Filmvorführung von The Pittsburgh Trilogy (1983) von Peggy Ahwesh (14. bis 18. Mai 2025) wird ergänzt mit Beiträgen von Studierenden der Klasse für Film, Video und Neue Medien von Prof. Andreas Köpnick (Kunstakademie Münster).
Hier geht es zum Beitrag auf der Seite des Westfälischen Kunstvereins.

Peggy Ahwesh ist eine in Brooklyn lebende Medienkünstlerin, deren Arbeit eine Vielzahl von Technologien und Stilen umfasst und sich mit Feminismus, kultureller Identität und Genrefragen auseinandersetzt. Ahwesh wurde in den 1970er Jahren in Pittsburgh sozialisiert –geprägt vom Super-8-Filmemachen, dem Feminismus und der Punk-Underground- Szene.
Ihre Arbeiten befinden sich in der Sammlung des MoMA, NYC; Julia Stoschek Collection, Düsseldorf; M+, Hong Kong; Museum of Contemporary Art, Barcelona. Ahwesh war dreimal Teilnehmerin der Whitney Biennale (1991, 1995, 2002).